The Attack – Enter the Bunker (2024)

Inhalt / Kritik

The Attack – Enter the Bunker (1)

McGregor (Robert Curtis Brown) ist so gar nicht glücklich beim Blick auf die aktuellen Umfragewerte. Wenn nicht bald etwas geschieht, kann sich der amtierende US-Präsident das mit der Wiederwahl wohl abschminken. Doch wo ein Wille, da auch ein Weg. Und so beauftragt Agentin Mackenzie (Jennifer Ehle) eine Gruppe von internationalen Söldnern unter der Leitung des erfahrenen Captain Ahab (Jung-woo Ha), einen abtrünnigen nordkoreanischen General zu entführen. Doch dafür müssen sie tief in einen unterirdischen Bunker inmitten der demilitarisierten Zone. Zunächst scheint dieser Plan aufzugehen – bis die Männer erkennen, dass da jemand ein falsches Spiel mit ihnen spielt …

Der ewige Kampf Nord gegen Süd

Ein Thema, das bei südkoreanischen Actionfilmen oder Thrillern immer zieht: Nordkorea. Logisch, wenn ein bis an die Zähne bewaffneter Nachbar ständig mit den Säbeln rasselt, hinterlässt das ein mulmiges Gefühl. Darauf aufbauend werden immer wieder Geschichten erzählt, wie es beim Aufeinandertreffen der beiden Länder kracht oder irgendwelche Geheimagenten am Werk sind. Wobei es dabei auch zu Kooperationen kommen kann wie etwa bei Steel Rain. Dort waren es ein nordkoreanischer Agent und ein südkoreanischer Politiker, die gemeinsam einen Atomkrieg verhindern wollen. Dann geht es eben nicht nur um die Guten und die Bösen. Die Grenzen dürfen dabei verwischen.

Bei The Attack – Enter the Bunkerwird dieser Gedanke noch weiter auf die Spitze getrieben. Nicht nur, dass hier Südkoreaner und Nordkoreaner in der Not eine Allianz eingehen – Sun-kyun Lee spielt einen Arzt der Gegenseite, welcher das Team unterstützt. Es tummeln sich noch deutlich mehr Nationalitäten im Geschehen, sei es am Einsatzort selbst oder hinter den Kulissen. Das betrifft einerseits die US-Amerikaner, die fleißig mitballern, sowie deren Präsidenten, der für seine Wiederwahl über Leichen geht. Wortwörtlich. Aber auch China hat seine Finger im Spiel, nutzt die Gelegenheit ebenfalls, um über Umwege Weltpolitik zu betreiben.

Eine mörderische Satire

Die Geschichte rund um das amerikanische Oberhaupt, das mit kriegerischen Mitteln seine Umfragewerte vor der Wahl aufpolieren will, erinnert dabei durchaus an Wag The Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt. Auch der satirische Ton der beiden Filme ist ähnlich. The Attackbehält diesen aber nur eine Weile bei, bevor es ans Eingemachte geht. Denn während beim Hollywood-Kollegen neben der politischen Skrupellosigkeit auch eine mediale Manipulation mit Humor an den Pranger gestellt wird, da sind die Aktionen hier sehr real. Es dauert dabei zwar eine Weile, bis es wirklich losgeht, da etwas umständlich das ganze Drumherum erklärt wird. Doch im Anschluss werden sprichwörtlich keine Gefangenen mehr gemacht. Stattdessen dürfen alle drauflosballern, was das Zeug hält.

Das wird mit der Zeit zunehmend unübersichtlich und hektisch. Zum Teil ist das natürlich auch durch das Setting bedingt. So ein Bunker ist nun einmal beengt, gern verwinkelt, was nicht gerade für Übersichtlichkeit sorgt. Aber auch durch seine Inszenierung sorgte Regisseur und Drehbuchautor Byung-woo Kim dafür, dass man kaum Ruhe bekommt und sich mal ein wenig sammeln kann. Vor allem die häufigen Kamera- und Perspektivwechsel tragen dazu bei, dass einem bei The Attackschon ein wenig schwindlig werden kann. Vereinzelt ist das sicher interessant anzusehen. Auf Dauer machen diese Sprünge und Spielereien das Geschehen aber unnötig anstrengend. Das ähnelt mehr einem Videospiel als einem Film.

Hektisch und wirr

Damit einher geht eine Geschichte, der mit dem Adjektiv „wirr“ noch geschmeichelt wäre. An manchen Stellen hat man den Eindruck, The Attackbestehe nur aus Situationen, in denen einer den anderen hintergeht, im Geheimen Intrigen geschmiedet werden oder gleich in den Rücken geschossen. In einem gewissen Rahmen ist so etwas natürlich schon ganz spaßig. An einem Rahmen hatte man hier jedoch so gar kein Interesse. Was zunächst noch eine einigermaßen treffsichere Attacke auf eine Politik ist, die unter allen Umständen ihre Ziele umsetzen will, wird zu einem absurden Chaos. Ganz glücklich ist die Kombination aus Überkonstruiertem und Kopfausgeballer nicht. So richtig abschalten kann man hierbei nicht. Insgesamt reicht das für ein solides Mittelfeld. Mehr ist trotz vereinzelter Treffer nicht daraus geworden.

Credits

OT: „PMC: Deo Beong-keo“
IT: „Take Point“
Land: Südkorea
Jahr: 2018
Regie: Byung-woo Kim
Drehbuch: Byung-woo Kim
Musik: Ju-noh Lee
Kamera: Kim Byung-seo
Besetzung: Jung-woo Ha, Sun-kyun Lee, Jennifer Ehle, Kevin Durand, Malik Yoba, Spencer Daniels

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