Im Test! We Love Katamari REROLL+ Royal Reverie • JPGAMES.DE (2024)

TitelWe Love Katamari REROLL+ Royal Reverie
Im Test! We Love Katamari REROLL+ Royal Reverie • JPGAMES.DE (1)02. Juni 2023
Bandai Namco Entertainment
Im Test! We Love Katamari REROLL+ Royal Reverie • JPGAMES.DE (2)02. Juni 2023
Bandai Namco Entertainment
Im Test! We Love Katamari REROLL+ Royal Reverie • JPGAMES.DE (3)02. Juni 2023
Bandai Namco Entertainment
SystemPlayStation 4/5, Xbox One/Series, Switch, Windows
Getestet fürPlayStation 5
EntwicklerMONKEYCRAFT Co. Ltd., Namco, Now Production
GenresRoll(en)spiel
Texte Im Test! We Love Katamari REROLL+ Royal Reverie • JPGAMES.DE (4) Im Test! We Love Katamari REROLL+ Royal Reverie • JPGAMES.DE (5) Im Test! We Love Katamari REROLL+ Royal Reverie • JPGAMES.DE (6)
VertonungIm Test! We Love Katamari REROLL+ Royal Reverie • JPGAMES.DE (7)

Oft sind es die einfachen Ideen, die die größte Freude bringen. Dies dachte sich auch Keita Takahashi, als er bei Namco in den 2000ern die Katamari-Serie erdachte. Bewusst widersetzte er sich den Anweisungen seiner Vorgesetzten, das Spiel komplexer zu machen, und konzentrierte sich ganz auf eine Kerntugend: das Rollen.

Der menschliche Drang zu rollen

Das Spielprinzip der Katamari-Serie ist so einfach wie genial: Ihr rollt mit einer Kugel Dinge auf und die Kugel wächst. Je größer sie wird, umso mehr Dinge könnt ihr aufrollen. Dies ist das gesamte Grundkonzept – und mehr braucht es auch gar nicht. Die Spiele sind dabei in verschiedene Level aufgeteilt, in denen ihr meist in einem bestimmten Zeitlimit eine vorgegebene Größe erreichen müsst. Es gilt also, die besten Routen zu finden, um effizient zu wachsen.

Der Schwierigkeitsgrad ist zwar meist moderat. Ein Teil des Spaßes ist es aber, nicht nur die vorgegebene Größe zu erreichen, sondern sie weit zu übertreffen. Aus diesem Grund haben die einzelnen Level durchaus Wiederspielwert. Der Fortschritt innerhalb der Level ist dabei nicht immer linear. Manchmal hat man das Gefühl, nur schleppend voranzukommen, bis sich bei einer bestimmten Größe plötzlich schlagartig zahllose neue Möglichkeiten ergeben und man binnen kürzester Zeit alles und jeden aufrollt und rasant wächst. Dopamin pur!

Exzentrisch, verrückt und voller Charme

Die Katamari-Serie lebt nicht nur von ihrem Spielprinzip, sondern auch von unglaublich viel Charme und Humor. Der beginnt mit der absurden „Handlung“, die in kurzen Videosequenzen die Hintergrundgeschichte des Prinzen, den ihr spielt, erzählt und keinerlei Bezug zum eigentlichen Gameplay hat. Die wichtigste Figur im Spiel ist der Vater des Prinzen, der König des Kosmos, der euch vor und nach jedem Level mit seinen exzentrischen Dialogen volltextet.

Mal erfreut er sich an einer fremden Kultur oder Sprache, mal hinterfragt er menschliche Gewohnheiten und manchmal beginnt er gar zu philosophieren. Seine exzentrische Persönlichkeit kommt auch in der Übersetzung hervorragend zur Geltung. So spricht der König von sich selbst immer mit „Wir“ und nutzt eine Reihe kreativer Wortneuschöpfungen, die vom Spiel auch gerne durch visuelle Effekte hervorgehoben werden.

Ein Mikrokosmos voller Leben

Vor allem aber findet sich der Charme in der Gestaltung der Welt wieder. Die meisten der Level bilden einen japanischen Mikrokosmos ab. Es gibt Kinderzimmer, Schulen, Gemeinschaftsplätze und ganze Städte. Von Büroartikeln über Süßigkeiten bis hin zu Menschen, Gebäuden, Inseln, Wolken und sogar Planeten macht der Katamari vor nichts Halt.

Ob Büroklammer, Kuh oder Eiffelturm, alles wird aufgerollt. Die liebevolle Ausgestaltung dieser Miniwelten ist ein großer Teil des Reizes. In den Schulen laufen Kinder umher, Menschen interagieren auf Marktplätzen, Tiere flitzen von A nach B. Polizisten jagen Räuber, Fische springen aus dem Wasser, Autos fahren umher. Die Welten fühlen sich nicht nur lebendig an, sie bilden die japanische Alltagswelt – oft humorvoll überspitzt – mit so vielen kleinen Details ab, wie man sie in kaum einem anderen Spiel findet.

Dabei hält das Spiel auch unzählige Überraschungen und Easter Eggs bereit. Zahllose Gegenstände sind an echten Marken orientiert, die vor allem Japankennern ein Lächeln auf die Lippen zaubern dürften. In späteren Leveln trifft man auf Ultraman, Godzilla, Nessie oder auch japanische Mythengestalten. Wem es nicht ausreicht, einfach nur alle Level abzuschließen, kann es sich zur Herausforderung machen, alle Gegenstände im Spiel einzurollen. Diese werden nämlich stets dokumentiert und können in einer Art Lexikon unterteilt nach Kategorie eingesehen werden. Auch dort wird man die eine oder andere Überraschung vorfinden.

Fanservice-as-a-Service

Der Titel We Love Katamari ist Programm: Keita Takahashi und sein Team beschlossen, das Spiel ganz um das Schlagwort „Fanservice“ aufzubauen und das Spiel für Liebhaber des Vorgängers zu konzipieren. So trefft ihr im Spiel auf fiktive Fans von Katamari Damacy, die euch mit ihren Aufträgen durchs Spiel führen. Dabei verliert das Spiel nichts von seiner Absurdität: Von japanischen Schulkindern über Hunde bis hin zu ausländischen Touristen ist alles dabei. Ihr könnt das Spiel nun sogar erstmals im lokalen Zweispielermodus spielen, wenn auch nur ausgewählte Passagen.

Altbewährtes mit neuer Würzung

We Love Katamari hat dasselbe Spielsystem wie Katamari Damacy, verwendet jedoch nicht dessen Schauplätze wieder. Während sich einige Level spielerisch genau wie in Damacy anfühlen, kann das Spiel auch mit neuen Ideen aufwarten. So unternehmt ihr unter anderem einen Ausflug in die Unterwasserwelt und ins Universum.

In vielen Leveln müsst ihr nicht nur größer werden, sondern manchmal auch spezifische Anforderungen erfüllen: Glühwürmchen aufrollen, möglichst viele Blumen oder Tiere erwischen, einen großen Schneeball formen, einen Sumoringer nähren oder gar an einem Autorennen teilnehmen. Natürlich wird bei allem immer fleißig gerollt. Richtig, auch beim Autorennen geht es nicht darum, zuerst ins Ziel zu kommen, sondern die Konkurrenten aufzurollen. So wie es sich gehört.

Diese neuen Ideen bringen durchaus frischen Wind, ohne sich aber zu weit vom Kernsystem zu entfernen. Vor allem ist es erfreulich, dass We Love Katamari kaum noch auf Wiederholung setzt. Die Levelauswahl ist groß und ihr müsst kaum Orte mehrfach sehen, bevor der Abspann über den Bildschirm rollt.

Katamari on the Rocks

Auch die Musik der Katamari-Spiele ist einzigartig. Sie bewegt sich durch verschiedenste Genres und enthält viele gesungene Lieder, von Kinderchören über nostalgische Pop- und Swing-Musik bis hin zu Sprecheinlagen. Es ist kein Wunder, dass der Soundtrack von Katamari Damacy seinerzeit einige Awards gewann. We Love Katamari knüpft nahtlos an dieses Erbe an und tobt sich weiter kreativ aus. An einer Stelle bellen Hunde das musikalische Hauptthema, ein Level wird von funky Discomusik untermalt und im Weltall erwarten euch sphärische Klänge. Die Musik ist durch und durch eine Freude und trägt eine Menge zum einzigartigen Spielgefühl bei.

Das Problem mit der Steuerung

Als gewöhnungsbedürftig wird oft die Steuerung empfunden. Als ich 2020 mein erstes Katamari spielte, hatte ich einige Probleme, die Kugel zu lenken. Um diese zu rollen, muss man stets beide Sticks zugleich benutzen. Zudem besitzt die Kugel eine gewisse Trägheit, besonders wenn sie größer wird. Entsprechend kann es frustrierend sein, wenn man unter Zeitdruck steht und die Kugel nicht das tut, was man möchte.

Darum sollte man im Tutorial ganz besonders aufpassen und es gegebenenfalls wiederholen, denn sobald man die Steuerung verinnerlicht hat, ist das Spiel eine reine Freude. Es würde die Zugänglichkeit jedoch enorm verbessern, wenn es die Option für eine einfachere Steuerung gäbe. Die Switch-Version soll über die Motion Controls steuerbar sein. Dieses Feature konnte ich allerdings nicht selbst testen.

Im Gegensatz zu Damacy ist We Love Katamari aber gnädiger, was Kollisionen angeht. Hat man in Damacy noch schnell bereits aufgerollte Teile verloren, ist der Schaden hier fast zu vernachlässigen. Ich hatte im gesamten Spiel kein nennenswertes Frusterlebnis.

Das einzig wahre Rollenspiel

Im Test! We Love Katamari REROLL+ Royal Reverie • JPGAMES.DE (17)

We Love Katamari REROLL+ Royal Reverie ist von Anfang bis Ende eine große Freude. Das Spiel macht alles, was der Vorgänger bereits gut gemacht hat, und bereichert es durch viele hervorragende neue Ideen, ohne die Grundidee zu verwässern. Auf allen Ebenen sprüht das Spiel dabei nur so vor Charme und Kreativität. So muss ein Nachfolger sein!

Story

Wo haben sich die Eltern des Prinzen getroffen? Weniger absurd, doch genauso unwichtig wie die Handlung in Katamari Damacy.

Gameplay

Roll, roll, roll. Alles, was im Leben zählt – jetzt mit mehr Abwechslung.

Grafik

Die einfachen Low-Poly-Modelle sind ökonomisch, aber charmant und gut gealtert. Die handgezeichneten Zwischensequenzen sind nach wie vor ein Hingucker.

Sound

Ein vielfältiger Mix diverser Genres voller kreativer und ulkiger Ideen, wie man sie nur in Katamari findet.

Sonstiges

Kreative Lokalisierung, lokaler Zwei-Spieler-Modus, Spielzeit ca. 7–15 Stunden.

Bildmaterial: We Love Katamari Reroll+ Royal Reverie, Bandai Namco, Monkeycraft

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Author: Horacio Brakus JD

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